Friedhofsbesichtigung
Am 22.10.2024 haben wir den Friedhof München-Riem besucht und durch einen Vortrag von Bestatter Herrn Alexander Schmid einen detaillierten Einblick in die Bestattungskultur und -vorgänge in München, insbesondere in die Friedhöfe der Stadt erhalten. Hier sind die wichtigsten Aspekte zusammengefasst:
Friedhof in München: Der Friedhof in München-Riem wächst am meisten und hat sein Einzugsgebiet bis an die Grenze von Haar. Gräber können nur von Bewohnern des Stadtteils München Riem/Trudering erworben werden. Der Friedhof ist in zwei Teile unterteilt: den neuen und den alten Teil, wobei Trauerfeiern in der Aussegnungshalle (im neuen Teil) beginnen.
Wenn sich das Grab des Verstorbenen im alten Teil des Friedhofs befindet, wird die Ampel von einem Stadtmitarbeiter auf rot geschaltet, sodass der Trauerzug in Ruhe die Straße überqueren kann.
Bestattungsarten: Es gibt zwei Hauptarten der Bestattung – Erdbestattung (Sarg) und Feuerbestattung (Urne). Die Entscheidung hängt oft von der Region ab, wobei ländliche Gegenden traditionell Särge bevorzugen und städtische Gegenden häufiger das Kremieren (Feuerbestattung) wählen.
Grabarten: Es gibt unterschiedliche Grabarten, von Urnengräbern bis hin zu Sarggräbern. Bestimmte Grabgestaltungen, insbesondere Kreuzsymbole, sind häufig anzutreffen. In München gibt es auch spezielle Gräber wie die „Heckengräber“, die teurer sind, sowie die Möglichkeit, Urnen in speziellen Wänden oder Mauern beizusetzen.
Urnenwände und Pflege: Urnen, die in einer Wand beigesetzt werden, erfordern keine Pflege. Werden Urnen nicht verlängert, müssen sie zurück ins Krematorium und in eine auflösbare Urne umgefüllt werden, da die ursprüngliche Urne aus einem Material besteht, das sich nicht auflöst.
Rituale: Bei christlichen Bestattungen (evangelisch oder katholisch) gibt es rituelle Handlungen wie das Segnen mit Weihwasser oder dem Streuen von Erde.
Jüdische Bestattungen: Im jüdischen Glauben ist es üblich, keine Blumen zu bringen, sondern Steine auf das Grab zu legen. Auch die Ausrichtung der Gräber folgt speziellen religiösen Vorgaben (nach Osten).
Bei weltlichen Bestattungen steht eher der Lebenslauf des Verstorbenen im Fokus, und findet oft ohne religiöse Rituale statt.
Kosten: Eine Bestattung kostet in München etwa 5.000 Euro. Dies umfasst die Grabgebühren, den Sarg, den Bestatter, die Trauerfeier und weitere Dienstleistungen wie Musik, Zeitungsanzeigen und Blumen.
Bestattungsablauf: Der Bestatter kümmert sich um den gesamten Ablauf der Beerdigung, beginnend mit dem Kontakt zu den Angehörigen, der Besprechung der Details und der Koordination mit der Friedhofsverwaltung und den Dienstleistern (z.B. Floristen und Druckereien).
Friedhofspflicht und Regelungen: In Bayern gilt eine Friedhofspflicht, die vorschreibt, dass Verstorbene auf einem Friedhof beigesetzt werden müssen. Die Regelungen variieren je nach Bundesland. Sarg und Urne werden gesetzlich gleich behandelt. Die Pflege von Gräbern und der Erwerb von Gräbern sind kostenpflichtig.
Friedhofsgebühren und Grabpflege: Die jährliche Gebühr für die Grabmiete liegt zwischen 70 und 100 Euro. Gräber müssen regelmäßig gepflegt werden und Grabsteine müssen gemäß den Friedhofsregularien genehmigt werden.
Insgesamt wird ein umfassender Überblick über die verschiedenen Aspekte der Bestattung in München und die damit verbundenen organisatorischen, kulturellen und finanziellen Aspekte gegeben.
Laura Mikiç und Lilly Kaiser I11B93
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